Sonntag, 18. April 2010

Ist der Kapitalismus schuld?

Ich würde jetzt auch noch gerne die Frage aufwerfen, ob der Kapitalismus an der engen Bindung zwischen Wirtschaft und den gesellschaftlichen Werten schuld ist. Für mich ist dieser Punkt schon relativ offensichtlich, da zum Beispiel in der ehemaligen Sowjetuniun durch die zentrale Marktwirtschaft diese Kopplung nicht vorhanden war. Dann stellt sich auch gleich die Frage, ob sich ein anderes Wirtschaftssystem positiv auf die Werte auswirken könnte. Positiv würde ich hier nach ethischen Sichtweisen definieren, also ob sich das Bedürfnis nach Fairness und sozialer Zusammenarbeit der einzelnen erhöht.

5 Kommentare:

  1. ich glaube nicht primär, dass der kapitalismus an allem schuld ist.

    natürlich denken als alternative zum kapitalismus viele an den kommunismus.
    im kommunismus zum beispiel in der tschechoslowakei, waren soweit ich informiert bin nur staatliche werte wichtig. klar, die meisten hatten zu essen, kleidung und so weiter, aber es konnte sich niemand selbstverwirklichen. religion oder anderes war sowieso kein thema. die leute waren sicher nicht glücklicher als wir es sind, davon bin ich überzeugt, denn sie waren viel passiver und inaktiver, sie haben getan was verlangt war, wenig nachgedacht und wenig "gehandelt".

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  2. Naja. Waren und Dienstleistungen sind nunmal nicht um Sonst. In keinem Wirtschaftssystem. Daher glaube ich nicht, dass andere Systeme eine bessere Wertvorstellung bzw Fairness mit sich bringt.

    Wie Cathy schon erwähnt hat, fällt auch mir zum Kapitalismus nur der Kommunismus als gegenstück ein. Ich finde den von Vorne nach Hinten Falsch. Natürlich läuft im Kapitalismus auch nicht alles fair und gut ab, aber unterschiedliche Leistungen müssen auch anerkannt werden. Ich kann nicht jeden Menschen gleich behandeln (also gleich stellen vom Typ her schon aber jemand der bessere Arbeit verrichtet, der soll dafür auch angemessen entlohnt bekommen)

    Das ist jetzt nur ein sehr Minimalistisches Bsp. aber ich denke es ist Klar worauf ich hinaus will.

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  3. Ich würde jetzt gerne ein paar negative Seiten am Kapitalismus und der freien Marktwirtschaft aufdecken, aber ich denke, dass sich diese Freiheit der Individuen prinzipiell eher positiv auf die Werte auswirkt.

    Ich denke, dass das Wirtschaftssystem nur ein Puzzleteil der gesellschaftlichen Entwicklung ist. Ich würde auch behaupten, dass es nicht in der Natur des Menschen liegt, auf eine perfekte Welt hinzusteben. Der Mensch ist auch nur ein Tier und versucht seine Existenz zu erhalten, deshalb sind die Werte auch "ausschaltbar". Teilweise ist es interessanter, seltsame Wertvorstellungen zu haben, und somit einzigartig zu sein.

    Ich bin niemandem böse, wenn er das pseudo-philosophisch findet.

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  4. Ich sehe ebenfalls im Kapitalismus einen wesentlichen Schuldträger der gesellschaftlichen Wertveränderung.
    Mir fällt als dritte Komponente nur noch der Sozialismus ein, der unter http://www.dkp-darmstadt.de/service/was-ist-sozialismus.htm sehr anschaulich definiert und beschrieben wird, dass eben alle großen Betriebe in der Hand des Staates stehen und die sogenannte Arbeiterklasse über deren Entwicklung entscheidet. Da ja die vorrangig im Kapitalismus anzufindende Profitgier hier nicht im Vordergrund steht, denke ich, dass gerade in diesem System der Erhalt der gesellschaftlichen Werte unterstützt wird. Andererseits ergibt sich gerade durch eine staatliche Verwaltung eine sehr große ökonomische Ineffizienz, da nur das Interesse der Allgemeinheit von Bedeutung ist.

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  5. Ob uns Kapitalismus gefällt oder nicht, das er Schattenseiten aufwirft ist klar. Aber bis jetzt fällt mir auch kein Wirtschaftssystem ein, welches besser wäre.

    Natürlich sollte die Gesellschaft nicht NUR von der Wirtschaft geprägt werden. Die Aussage "Ich denke, dass das Wirtschaftssystem nur ein Puzzleteil der gesellschaftlichen Entwicklung ist..." von Merlin kann ich nur unterschreiben.

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