Samstag, 17. April 2010

Armut in Österreich

Da wir jetzt schon einige male das Wort "Armut" in unseren Postings benutzt haben hab ich mich gefragt: wo beginnt eigentlich Armut? Gibt es in Österreich Armut bzw. in welchem Ausmaß?

Dazu möchte ich euch auf die Seite der Armutskonferenz verweisen: http://www.armutskonferenz.at/index.php
dort ist zu lesen, dass 492000 Menschen in Österreich armutsgefährdet sind.

Die Frage ist auch, wie schaffen wir, Österreich, eines der reichsten Länder der Welt (u.a. http://www.finanz-journal.at/reichste-laender-der-welt/ bzw viele weitere Auflistungen mit ähnlichen Hintergrunddaten, wo Österreich eigentlich immer unter den ersten 10 rangiert), dass ein so hoher Prozentsatz (Daumen mal Pi 6%) hier scheinbar wirklich arm ist obwohl wir ja doch so reich sind.
Andererseits: global gesehen, dürfen sich Leute, die eigentlich vom Staat bis zu einem gewissen grad gestützt werden (das österreichische System ist im internationalen Vergleich eigentlich relativ gut) überhaupt arm nennen? Ist es notwendig einen Fernseher und ein Handy zu besitzen, aber trotzdem jammern? Geht es uns zu gut? ... Ich weiß nicht so recht, ich tu mir manchmal ein bisschen schwer....

4 Kommentare:

  1. Ich bin überzeugt, dass Armut und Wohlstand in den Ländern unterschiedlich definiert werden und dass so ein Vergleich nicht einfach möglich ist bzw. nicht sehr viel Aussagekraft besitzt. Man muss die unterschiedlichen „Zugänge“ der Menschen zu im Leben zur Verfügung stehenden Mitteln berücksichtigen. Beispielsweise was bei uns in Österreich als „Standard“ zählt (wie z.B. Unterhaltungselektronik oder Sozialversicherung), ist in anderen Ländern nicht einmal bekannt. Die Menschen haben eben dort gelernt, mit anderen Behelfen auszukommen. Sind sie deshalb wirklich ärmer?

    Noch dazu wird so ein Faktor wie „Lebenszufriedenheit“ mit in die Beurteilung eingeschlossen, was meiner Meinung nach überhaupt nichts mit Reichtum eines Staates zu tun hat.

    Zur Armut in Österreich: Arm ist in meinem Betrachtungswinkel jene Person, die ihren Grundbedürfnissen wie Nahrung (Wasser), Wohnung, Kleidung (Wärme), Gesundheit und Bildung nicht ausreichend nachkommen kann. Da bei uns, wie oben genannt durch unser sehr gutes soziales System und deren unterschiedlichen Einrichtungen, all diese Bedürfnisse ohne große Probleme gestillt werden können, kann man nicht wirklich von Armut reden. Vielmehr wird sie durch weitere Faktoren, wie z.B. das Einkommen beschrieben, womit ebenso ein Vergleich mit anderen Ländern nicht realistisch ist.

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  2. Armut wird nicht nur in Ländern unterschiedlich wahrgenommen, sondern auch regional. Wenn es um mich herum allen besser geht als mir (nach meiner eigenen Beurteilung), komme ich mir automatisch arm vor. In einer armen Region ist vielleicht schon der reich, der etwas unverseuchtes Wasser und ein paar Fischreste hat.

    Das Bildung zu den Grundbedürfnissen zählt, kann auch nur ein Europäer, Australier oder Normamerikaner so einschätzen. In der Literatur werden diese eher mit Essen, Trinken, Atmen, Schlafen und Sexualität abgegrenzt.

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  3. Ich finde wir hatten bereits bei unserem Ersten zusammentreffen schon eine Interessante Bemerkung zum Thema Armut.

    Erwähnt wurde hier, dass des öfteren in Medien (Fernsehen, Zeitung mit Bildern) Menschen zu sehen sind die Sich beklagen, dass sie kaum genug Geld für ihre Bedürfnisse (Essen,... )bzw. für die Versorgung ihres Kindes haben.

    Die Personen selbst laufen jedoch mit gefärbten Haaren, Zigaretten, usw herum, alles Dinge die wir eigentlich als "Luxus" ansehen können. Oft haben diese Personen auch eine Wohnung mit teilweise doch recht teuren Geräten (Stereoanlage, Flachbildfernseher, .... )

    Hier stellt sich doch die Frage, ob diese Menschen falschen Werten nacheifern. Und ich bin der Meinung das tun sie.

    Vielleicht ist das jetzt eine Krasse Meinung aber ich bin Überzeugt, dass viele Menschen nur Deshalb "arm" bzw. Arbeitslos sind, weil sie sich zu gut für gewisse Aufgaben sind.
    Ich denke das es in Österreich nicht unmöglich ist, mit einer gewissen Selbstbewussten und Aufrechten Art zu einem Job zu kommen. Natürlich darf man nicht zu wählerisch sein.

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  4. Ich denke, dass die Leute, auf die du dich beziehst, eher die Minderheit der untersten Schicht sind. Österreich ist auch kein Paradies. Manche Gesetze sind nicht auf Spezialfälle ausgerichtet, und treffen jemanden, der es nicht unbedingt verdient hat. Andere sind nicht besonders intelligent, und bekommen deshalb überhaupt keinen Job. Bei anderen scheitert es an merkwürdigen Ticks, hohem Agressionspotenzial oder ähnlichem. Eine Krankheit mit hohen Behandlungskosten hat auch schon Armut ausgelöst.

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